Im Jahre 1980 übernahm Herbert Wichert, unter Wasserfreunden liebevoll „Vater des Deutschen Jugendpokals“ genannt, die Idee der Jugendarbeit im Wassersport mit Schlauchbooten vom ADAC (Winfried Röcker).
Im Jahre 1980 übernahm Herbert Wichert, unter Wasserfreunden liebevoll „Vater des Deutschen Jugendpokals“ genannt, die Idee der Jugendarbeit im Wassersport mit Schlauchbooten vom ADAC (Winfried Röcker).
Um die Idee in die Tat umzusetzen, mussten einige Hürden gemeistert werden. Dazu arbeitete er zusammen mit seinem Freund Richard Koch an einem Plan, um Kinder das Fahren auf Gewässern zu ermöglichen. Dabei kamen sie zu dem Entschluss, dass Landesgewässer in Privatgewässer umgewandelt werden müssen. Denn auf Privatgewässern gilt keine Binnenschifffahrtsstraßenordnung die das Führen von motorisierten Booten für Kinder unter 16 Jahre verbietet.
Als Nächstes folgte die Standortsuche. Die Wahl fiel auf das Wassersportheim in Berlin-Gatow. Um dort ein Privatgewässer einzugrenzen wurden Schubleichter der Berufsschifffahrt im Verbund mit Drahtseilen vor Anker gelegt. Nun war alles vorbereitet für den Geschicklichkeitsslalom mit Schlauchbooten, sodass die erste deutsche Meisterschaft veranstaltet werden konnte.
Gestartet wurde bei der Deutschen Meisterschaft, damals „Deutscher Jugendpokal“ genannt, in den Disziplinen Rudern und Motorboofahren. Gerudert wurde, unterteilt in Jungs und Mädchen ab 10 Jahre, in den Klassen R1 und R2. Im Alter von 11 bis 14 Jahre konnte man dann Motorbootfahren in den Klassen M1, M2 und M3.
Im Jahre 1994 wurde einer der Ruderbootklassen in die Motorbootklasse MA umgewandelt. Zudem entstanden die Motorbootklassen M4 und M5, nun konnte man im Alter von 10 bis 18 Jahre am Motorbootslalom teilnehmen. Die Klassen MA bis M4 wurden mit einem 5PS Motor und einer Begleitperson gefahren, die Klasse M5 mit einem 15PS Motor. Auch wurde in diesem Jahr das „Mann über Bord Manöver“ eingeführt.
Im Jahre 1998 folgte dann mit der Gründung der Deutschen Motorbootjugend im DMYV und der Umbenennung des „Deutschen Jugendpokal“ in „Deutsche Jugendmeisterschaft“ die Einführung der Klasse M6 für die Jugendlichen im Alter von 19 bis 27 Jahre.
Zwei Jahre später übernahm der Weltverband Union Internationale Motonautique (UIM) mit leichter Abweichung von den Regularien die Klassen M1 bis M5. Nun gab es neben den Club- und Landesmeisterschaften auch Wettkämpfe auf Europa- und Weltebene. Im selben Jahr erreichte die Deutsche Jugendmeisterschaft mit 186 Startern ihre Höchstzahl.
Kostenerhöhungen und neue Auflagen trafen später auch die Deutsche Motorbootjugend, sodass die Absperrung der Wasserstrecke durch Schubleichter nicht mehr möglich war. In Folge dessen übernahmen Wasserfreunde die Absperrung der Wasserstrecke mit ihren privaten Booten.
Nach 20 Jahren Organisation und Regattaleitung ging Herbert Wichert mit 80 Jahren in den wohlverdienten vorzeitigen Ruhestand. Die Jugend hatte sich in der Zwischenzeit selbst organisiert und die künftigen Jugendmeisterschaften würden künftig im rollierenden System stattfinden. Herbert Wichert wurde feierlich mit einem Höhenfeuerwerk über dem Wasser von der Jugend verabschiedet.
Ein Jahr später wurde die Rennbootklasse MS11 in die Deutsche Motorbootjugend integriert. Auch erhielt Herbert Wichert im selben Jahr das Bundesverdienstkreuz.
Bedauerlicherweise starb er im Jahre 2006.
Vier Jahre Später wurde die Deutsche Jugendmeisterschaft im Zuge des 30-jährigen Jubiläums in Gedenken an ihn durchgeführt.
Geprägt von der Fülle an Fahrern in der Klasse M6 wurde 2014 abschließend die Klasse M7 zur Entlastung der Klasse M6 eingeführt.
Heutzutage wird in den Klassen ME (6 Jahre) bis M7 (27 Jahre) sowie in der Rennbootklasse MS11 (14-27 Jahre) gefahren. Die Deutschen Jugendmeisterschaften finden hauptsächlich auf der Regattastrecke in Duisburg statt.